Studium erfolgreich abgeschlossen! Und nun…? Hier stellen sich einige Alumni der Fakultät Physik vor, die erfolgreich ins Berufsleben eingestiegen sind.
Du bist auch Alumnus der Dortmunder Physik und möchtest von deinen Erfahrungen im Berufsleben berichten? Schreib' uns einfach eine Email. Andere Studierende und Alumni freuen sich, deine Geschichte zu lesen!
Falls du Kontakt zu einem hier vorgestellten Alumni aufnehmen möchtest, kannst du uns ebenfalls eine Email schreiben oder uns einfach ansprechen – wir stellen den Kontakt gern her.
W3 Professur für Hochenergie-Astroteilchenphysik an der Ruhr-Universität Bochum
Seit einigen Jahren darf ich mich auch beruflich den Fragen widmen, die mich schon während des Studiums beschäftigt haben: Wie ist die Welt im Kleinsten aufgebaut? Und wie wirkt sich das auf das Große Ganze aus? Als Professorin erforsche ich, woher die kosmische Strahlung kommt und lehre Kosmologie, Astroteilchenphysik und Quantenmechanik. Bisher war ich an Unis in Schweden, den USA und eben in Dortmund – für meine Doktorarbeit über theoretische Vorhersagen von Neutrinoflüssen. Dort hat mir besonders gefallen, welchen hohen Stellenwert die Lehre für die Fakultät hat. Im wöchentlichen Kolloquium kann man neuesten Ergebnissen von internationalen Forschern lauschen, samstags morgens bekommt man bei „Brötchen und Borussia“ Alltagsphysik für jeden verständlich erklärt.
Gründer und Data Scientist bei Point 8
Während meiner Promotion habe ich in den Daten des LHCb-Detektors Prozesse untersucht die zu einem besseren Verständnis der Asymmetrie zwischen Materie und Antimaterie führen. Fachlich habe ich die sehr schöne Zeit in Dortmund und am CERN jetzt aber hinter mir gelassen. Gemeinsam mit zwei ehemaligen Kollegen gründete ich Anfang 2016 die Point 8 GmbH. Jetzt unterstützen wir Unternehmen und Organisationen mit Datenanalyse, Simulationen und Machine Learning Algorithmen dabei ihre ganz eigenen Daten besser zu verstehen. Hierbei sind die Methoden aus der Forschung wieder top aktuell. Doch als Gründer muss man sich natürlich auch mit allen anderen Unternehmensprozessen beschäftigen. Wenn wir nicht gerade Daten analysieren sind wir mit IT, Finanzen, Marketing, Vertrieb und Netzwerken immer gut beschäftigt.
Inhaber und Geschäftsführer der Physikanten & Co. in Witten
Mit Wissenschaftsshows meinen Lebensunterhalt bestreiten? Das zu probieren war
mein großes Experiment.
Direkt nach meinem Diplom gründete ich mit einem Studienfreund die Firma
Physikanten & Co. (physikanten.de).
Das Physikstudium und meine Nebenbeschäftigung als Kleinkünstler waren die
besten Voraussetzungen, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.
Ausgestattet mit einem Businessplan und verschiedenen
Existenzgründungsförderungen hatte die Firma einen guten Start, sodass wir
heute, nach 15 Jahren, mehr als eine Million Zuschauer in 16 Ländern erreicht
haben. Wir präsentieren unsere Shows bei Firmen, Tagungen und in Schulen, sind
aber auch bei einigen TV-Produktionen involviert. Neben der Führung der Firma
mit 5 Angestellten und zahlreichen freien Mitarbeitern gehört immer noch das
Experimentieren (in der einen Hand das Laborbuch, in der anderen den Schalter
z.B. des Tesla-Transformators) zu meinen täglichen Highlights.
Assistant Professor of Physics and Astronomy an der Purdue University
Meine Arbeitsgruppe ist am CMS experiment am LHC beteiligt. Wir suchen nach kleinsten Abweichungen zwischen den CMS Daten und den theoretischen Vorhersagen um dunkle Materie oder supersymmetrische Teilchen zu entdecken. Besonders faszinierend ist hierbei der Bau eines neuen sehr präzisen Siliziumspurdetektors an dem meine Gruppe massgebend beteiligt ist. Nach dem Abschluss meines Studiums an der TU Dortmund, waren meine nächsten Stationen die Doktorarbeit an der Uni Heidelberg, das Fermi National Accelerator Laboratory, und schliesslich eine tenure-track Professur an der Purdue University. Lehre in Purdue ist sehr facettenreich und motiviert mich sehr. Als Gründungsmitglied von PeP et al. freut es mich sehr zu sehen, welche Vielfalt an akademischen Möglichkeiten der Verein mittlerweile bietet und ich hoffe es weiter zu bereichern mit einem Austauschprogramm zwischen der TU Dortmund und Purdue U.
Professor für Theoretische Physik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Mein Fachgebiet an der Uni Düsseldorf ist die Physik von Kolloiden, das sind in einem Medium fein verteilte Teilchen oder Tröpfchen. Das können Fetttröpfchen in Wasser wie bei Milch sein oder auch feste Farbpartikel in Tinte. Dabei faszinieren mich besonders Phänomene wie Gefrieren, Schmelzen und Glasbildung. Außerdem bin ich mit Begeisterung in der Lehre aktiv. So kann ich das weitergeben, was ich an der TU Dortmund gelernt habe. Bis `86 habe ich dort ein Blitzstudium von knapp sieben Semestern absolviert. Das war vor allem möglich, weil ich im integrierten Kurs Theorie und Experiment gleichzeitig lernen und so Zeit sparen konnte. In Dortmund habe ich auch promoviert, bin dann für die Habilitation nach München und Lyon gegangen und schließlich wieder in die Nähe der Heimat zurückgekehrt.
Arbeitsgruppenleiterin in-vivo-MRT, Fachbereich Biomedizinische Magnetresonanz, Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Berlin
Mich hat auch im Studium schon immer nicht nur die Physik interessiert, sondern insbesondere auch der interdisziplinäre Raum zwischen der Physik und anderen Naturwissenschaften. Während meiner Diplomarbeit in Dortmund habe ich dementsprechend die Dynamik in der Hydrathülle von Proteinen untersucht.
Mein Doktorat führte mich dann an die ETH Zürich, wo ich mich mit verschiedenen Aspekten von in vivo Magnetresonanz-Bildgebung und Magnetresonanz-Spektroskopie auseinandergesetzt habe. Mittlerweile leite ich meine eigene Arbeitsgruppe an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) im Institut Berlin, in der wir uns mit der Entwicklung und Anwendung von Methoden für die Quantifizierung von Metabolitkonzentrationen in vivo mittels MR Spektroskopie beschäftigen.
Wer weiß? Vielleicht können wir damit einen Beitrag dazu leisten, dass später einmal Krankheiten wie Alzheimer oder Depressionen besser diagnostiziert und behandelt werden können.
Gutachter in der Forschungsförderung bei der VDI Technologiezentrum GmbH in Düsseldorf
Meine Firma arbeitet als Projektträger für verschiedene Ministerien und öffentliche Stellen, z.B. Bundesforschungsministerium im Bereich der angewandten Forschung und Forschungspolitik. Die Aufgaben erstrecken sich vom Identifizieren neuer, für die Gesellschaft relevanter Technologien, über die fachliche Bewertung eingehender Projektvorschläge, bis zur Begleitung von Forschungsprojekten während der Laufzeit (vom Büro aus und vor Ort). Dazu kommt die Mitwirkung an begleitenden Maßnahmen wie Messeauftritte, Expertengespräche oder Studentenakademien. Der Job gestaltet sich damit recht abwechslungsreich und neben der Arbeit mit Politik und Forschungseinrichtungen, erhält man durch den Industriefokus vieler Förderprojekte interessante Einblicke in die neuesten Technologieentwicklungen verschiedenster Unternehmen von Automobil bis Zahnheilkunde.
Physiklehrer am Gymnasium
Mit Physikstudium als Lehrer in die Schule? Ist das nicht öde? In der Schule ist kein Jahr wie das andere. Es ist total spannend zu sehen, wie sich die Potenziale der jungen Menschen entwickeln. Wie sich Sechstklässler für physikalische Phänomene begeistern und Oberstufenschüler in komplexe Fragestellungen einarbeiten. Die Schule ist eine extrem wichtige Gelenkstelle im Lebenslauf, auf die Schülerinnen und Schüler sensibel reagieren. Hier lohnt sich jede Investition. Gerade im MINT-Bereich entwickelt sich sehr viel, das es zu gestalten gilt: Digitalisierung, große Entwicklungen, die die Welt verändern, technische Neuerungen. Gerade das Fach Physik muss Schülerinnen und Schüler darauf vorbereiten. Das ist alles andere als einfach, sondern eine spannende und anspruchsvolle Aufgabe. Daran arbeite ich gern!
Leitung einer Optikentwicklungsgruppe bei Hella
Ich habe an der TU Dortmund erst Physik studiert und danach in experimenteller Festkörperphysik promoviert. Durch meine Arbeit am Lehrstuhl kannte ich mich insbesondere mit Halbleitern und Optik aus. Beides sind Themen die in vielen Bereichen der Industrie Anwendung finden. Nach der Uni habe ich bei der Firma Hella angefangen. Dort bin ich als Optikentwickler für Automobil-Scheinwerfer eingestiegen, da meine technischen Kenntnisse gut zu der Stelle passten. Gleichzeitig gab es für mich in dieser Stelle auch viel über die Entwicklungsabläufe in der Industrie zu lernen. Nach knapp 4 Jahren und einigen abgeschlossenen Projekten habe ich die Leitung der Optikentwicklungsgruppe, in der ich angefangen habe, übernommen. Jetzt bin ich für die Optikentwicklung von Projektionsmodulen für Scheinwerfer bei der Firma Hella zuständig.